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Ubuntu: Docker Installieren – Dein Kompletter Guide für den Einstieg

10. Juni 2025·15 Minuten zu lesen
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Steigst du gerade in die Welt der Containerisierung ein oder möchtest deine Entwicklungsumgebung auf das nächste Level heben? Dann ist Docker auf einem Ubuntu-System genau das Richtige für dich. In diesem Guide zeige ich dir, wie du Ubuntu Docker installieren kannst, um Anwendungen isoliert, effizient und portabel zu betreiben. Vergiss komplexe Setups – mit dieser Anleitung bist du in wenigen Minuten startklar.

Was ist Docker und warum solltest du es nutzen?

Stell dir vor, du könntest eine Anwendung mit all ihren Abhängigkeiten in eine saubere, leichte Box packen – einen sogenannten Container. Diese Box kannst du dann überall ausführen, egal ob auf deinem Laptop oder einem Server in der Cloud. Genau das macht Docker. Im Gegensatz zu klassischen virtuellen Maschinen teilt sich ein Docker-Container den Kernel des Host-Betriebssystems, was ihn unglaublich ressourcenschonend und schnell macht.

Vorbereitung: Was du benötigst

Bevor wir mit der eigentlichen Installation starten, stelle sicher, dass du die folgenden Voraussetzungen erfüllst:

  • Ein System mit Ubuntu 20.04 oder einer neueren Version.
  • Einen Benutzer mit sudo-Rechten.
  • Eine aktive Internetverbindung, um die notwendigen Pakete herunterzuladen.

Schritt 1: Die Installation von Docker auf deinem Ubuntu-System

Um sicherzustellen, dass wir die aktuellste Version von Docker erhalten, nutzen wir nicht die Standard-Paketquellen von Ubuntu, sondern das offizielle Docker-Repository. Das ist der empfohlene und sicherste Weg.

1. System aktualisieren und notwendige Pakete installieren

Zuerst bringen wir dein System auf den neuesten Stand und installieren einige Hilfspakete, die apt für den Zugriff auf Repositories über HTTPS benötigt.

sudo apt update
sudo apt install apt-transport-https ca-certificates curl software-properties-common

2. Den offiziellen GPG-Schlüssel von Docker hinzufügen

Dieser Schritt stellt sicher, dass die Pakete, die du herunterlädst, authentisch und nicht manipuliert sind.

curl -fsSL https://download.docker.com/linux/ubuntu/gpg | sudo apt-key add -

3. Das Docker-Repository einrichten

Jetzt fügen wir das offizielle Docker-Repository zu den Paketquellen deines Systems hinzu.

sudo add-apt-repository "deb [arch=amd64] https://download.docker.com/linux/ubuntu focal stable"

4. Docker Engine installieren

Nachdem das Repository hinzugefügt wurde, aktualisieren wir die Paketliste erneut und starten die eigentliche Installation der Docker Community Edition (CE).

sudo apt update
sudo apt install docker-ce

Nach Abschluss der Installation startet der Docker-Dienst automatisch. Du kannst den Status mit folgendem Befehl überprüfen:

sudo systemctl status docker

Wenn in der Ausgabe active (running) steht, ist alles perfekt gelaufen!

Schritt 2: Docker ohne sudo verwenden (Empfohlen)

Standardmäßig benötigst du für jeden docker-Befehl sudo-Rechte. Das kann auf Dauer ziemlich lästig sein. Um das zu ändern, füge deinen Benutzer einfach zur docker-Gruppe hinzu.

sudo usermod -aG docker ${USER}

Damit diese Änderung wirksam wird, musst du dich einmal aus- und wieder einloggen oder den folgenden Befehl ausführen:

su - ${USER}

Jetzt kannst du docker-Befehle direkt ausführen, ohne ständig sudo voranstellen zu müssen.

Schritt 3: Dein erster Testlauf – Funktioniert alles?

Der einfachste Weg, um zu prüfen, ob deine Docker-Installation erfolgreich war, ist das Ausführen des hello-world-Containers.

docker run hello-world

Wenn du diesen Befehl zum ersten Mal ausführst, siehst du eine Meldung, dass das Image lokal nicht gefunden wurde. Docker lädt es daraufhin automatisch von Docker Hub herunter und führt den Container aus. Die angezeigte "Hello from Docker!"-Nachricht ist deine Bestätigung, dass alles korrekt eingerichtet ist.

Schritt 4: Die Welt der Docker-Images erkunden

Container werden aus Vorlagen, den sogenannten Images, erstellt. Docker Hub ist eine riesige Bibliothek voller vorgefertigter Images für quasi jede Anwendung oder jedes Betriebssystem.

Du kannst direkt vom Terminal aus nach Images suchen. Probieren wir es mit ubuntu:

docker search ubuntu

Um ein Image herunterzuladen, ohne es direkt auszuführen, verwendest du den pull-Befehl:

docker pull ubuntu

Mit dem Befehl docker images kannst du dir alle Images anzeigen lassen, die bereits auf deinem System vorhanden sind.

Schritt 5: Interaktive Container starten und nutzen

Docker-Container können viel mehr als nur eine Nachricht ausgeben. Sie können vollwertige, interaktive Umgebungen sein. Lass uns einen Ubuntu-Container starten und uns direkt in dessen Shell einloggen:

docker run -it ubuntu

Die Schalter -i und -t sorgen dafür, dass du eine interaktive Terminalsitzung innerhalb des Containers erhältst. Deine Kommandozeile ändert sich und zeigt dir an, dass du nun als root-Benutzer im Container arbeitest.

Hier drin kannst du Befehle ausführen, als wärst du in einem frischen Ubuntu-System. Probier es aus:

# Paketlisten im Container aktualisieren
apt update

# Eine Anwendung installieren, z.B. Node.js
apt install nodejs -y

# Die installierte Version prüfen
node -v

Alle Änderungen, die du hier vornimmst, betreffen nur diesen einen Container. Um die Sitzung zu beenden und zum normalen Terminal zurückzukehren, gib einfach exit ein.

Herzlichen Glückwunsch! Du hast nicht nur erfolgreich Docker auf Ubuntu installiert, sondern auch schon deine ersten Container ausgeführt und angepasst. Damit steht dir die Tür zur modernen Anwendungsentwicklung und -verwaltung weit offen.

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